Glückliches Unglück
oder
Wie ein Traum wahr wurde
Es begann alles in der Nacht zum 1.März 2017 :
Morgens kurz vor 2 Uhr klingelt das Telefon. Ich denke, welcher Idiot ruft um diese Zeit an und gehe nicht ran. Das Telefon hört aber nicht auf zu klingeln, also gehe ich doch irgendwann ran..
Wolfgang, Wolfgang, dein Schuppen brennt.
So schnell war ich noch nie in meinen Klamotten .
Draußen sehe ich, das der alte Schuppen auf der linken Seite des Hofes lichtertloh brennt. Mein erster Gedanke:
Wie gut, das es nicht das Carport auf der anderen Hofseite mit den Autos und der Werkstatt ist.
Die Nachbarn von gegenüber standen ganz aufgeregt auf der Straße und hatten schon die Feuerwehr angerufen.
Mit der Rückwand stand der Schuppen an der Wand eines Schuppens von einem anderen Nachbarn, links von unserem Schuppen stand unser Flüssiggas-Tank.. Also ruckzuck die Leitung zum Außenwasserhahn wieder aufgedreht und versucht, die Flammen auf der Seite zum Gastank einzudämmen.
Kurz darauf war die Ortsfeuerwehr da, danach noch 2 Wehren von den Nachbargemeinden. Auch hier noch mal meinem Dank für ihren schnellen und gut gelaufenen Einsatz !! Das Feuer war schnell gelöscht, danach brauchten die Nachbarn und ich erst mal einen Absacker.
Am nächsten Morgen sah der alte Schuppen dann so aus:
Den Vormittag habe ich damit verbracht, mit den Versicherungen und der Polizei zu telefonieren und mir den Schaden genauer anzusehen. Einiges an Werkzeug konnte ich noch retten, so waren u.a. 49 Schraubzwingen vom Qualm und Löschwasser total verdreckt und angerostet und mussten mit der Drahtbürste und Verdünnung gesäubert werden.
In meinem Hinterkopf entstanden schon die ersten Pläne für eine neue Werkstatt. Langfristig war das sowie so geplant, jetzt ging es eben etwas früher los.
Nachdem die Gutachter der Versicherungen da waren kam an den 2 Tagen vor Osten noch eine Entsorgungsfirma und beseitigte die Reste des alten Schuppens – alles Sondermüll wegen dem Eternit-Dach. Nach Ostern konnte ich mit meiner Bau loslegen.
Die neue Werkstatt sollte ja etwas größer werden als der alte Schuppen, darum musste ein Weg am Haus vorbei verlegt werden und der Gastank musste auch versetzt werden, damit die neue Werkstatt auch ordentliche Fenster bekommen konnte. Also habe ich die Baumaßnahme in 2 Abschnitte aufgeteilt:
1ter Bauabschnitt: Den Weg verlegen
Da ich nicht gerne halbe Sachen mache wurde aus dem einen Weg alle Wege um`s Haus inclusive 2 Terrassen. D.h. ca. 300 alte Gehwegplatten aufnehmen, ca. 100 Kantsteine in Beton setzen, 1 großen Weidenstubben fräsen und 464 neue Gehwegplatten legen—zzgl der dazugehörenden Bodenarbeiten und Regenwasserleitungen.
Alles an den Wochenenden und nach Feierabend mit eigenen Händen! ! Teilweise hatte ich allerdings einen Helfer dabei. Fertig war der erste Bauabschnitt Ende Juni. Ich hatte wieder Kondition und ein paar Kilo abgenommen. Ach ja, der Gastank wurde zwischenzeitlich von einer Firma auch versetzt.
2ter Bauabschnitt:: Neubau (m)einer Werkstatt
Anfang Juli ging`s endlich los mit dem Auskoffern für das Ringfundament. Durch den vielen Regen lief der Graben mit Wasser voll und ich musste es vor dem Schütten abpumpen.
Zwischendurch war mir eine alte Geiger-Kopfdrehbank „vor die Füße gefallen“, so konnte ich noch rechtzeitig die Punktfundamente dafür einplanen .
Ende August sollte es eigentlich weitergehen. Da der Zimmermann krank wurde , ging es leider erst im September weiter mit dem Aufstellen des Holzständerwerkes, der Isolierung und Beplankung der Außen– und Innenwände und dem Dach.
Im Oktober war die Tür und das Rolltor dran, dann konnte ich endlich die Geiger abholen—1100 km mit dem Pferdehänger. Im November hat der Zimmermann dann das Oberlicht eingebaut und im Dezember die Dachisolierung fertig gemacht. Danach konnte ich endlich anfangen, umzuziehen.
Am Heilig Abend war ich endlich soweit, dass ich das erste Mal wieder drechseln konnte. Ich hab`s noch nicht verlernt.
Es sind in der Werkstatt noch viele Sachen fertig zu stellen wie z.B. Den Schornstein anbauen , Absaugrohre verlegen(der Schallschutzschrank für die Absaugung und den Kompressor ist fertig) und sonstige Feinarbeiten. Aber das kann nach und nach geschehen, erstmal will ich vor allem
drechseln!!!
Und in diesem Raum macht das richtig Spaß – viel Licht, kein Durchzug mehr und ich kann sogar heizen!
Werkstattbilder
Mein Haupt-Arbeitsraum
Im Januar 2019 bin ich endlich dazu gekommen, den Schornstein anzubauen und den Ofen anzuschließen. Jetzt wird´s drinnen richtig gemütlich.
Und ich habe angefangen, mit meiner großen Geiger zu arbeiten, zwar noch etwas provisorisch, aber das wird noch besser.